Wenn wir einen Verlust verarbeiten und Trauer empfinden, verbieten wir uns häufig positive Gefühle. Etwa, weil wir glauben, das gehöre sich nicht. Freude zu empfinden, das sei nicht angemessen oder hinderlich für den Trauerprozess. Doch die Trauerforschung zeigt: Das Gegenteil ist der Fall. Auch Freude ist im Trauerprozess erlaubt – und sogar erwünscht.
Die moderne Trauerforschung weiß mittlerweile: Trauer kommt und geht im Wechsel mit positiven Gefühlen. Wenn ein Mensch in Trauer lacht oder Humor zeigt, ist das kein Indiz für eine Verleugnung oder Verdrängung, wie früher von beispielsweise Sigmund Freund, Verena Kast und John Bowlby angenommen. Ganz im Gegenteil: Es zeugt von einem gewöhnlichen, gesunden Trauerprozess. Positive Momente verschaffen uns Verschnaufpausen in der Trauer. Sie erleichtern und beschleunigen den Gesamtprozess der Trauerverarbeitung.
Trauer verarbeiten – wie ein Pendel
Du kannst dir die Trauerverarbeitung wie ein Pendel, das zwischen zwei Polen hin- und herschwankt, vorstellen. Auf der einen Seite steht der verlustbezogene Prozess, in dem die Trauer die Oberhand hat: Hier richtet der Mensch seine Aufmerksamkeit nach innen, auf den Schmerz und die verschiedensten Trauergefühle, die in diesem Moment spürbar sind. Im Vordergrund steht, das Geschehene zu realisieren, anzunehmen und sich an die veränderten Lebensbedingungen anzupassen.
Auf der anderen Seite steht der wiederherstellungsbezogene Prozess: In diesem kümmert der Mensch sich um seine äußere Welt. Um seinen Alltag samt positiver Erfahrungen, die dieser mit sich bringt. Freude, Lachen und Glücksmomente kommen hier auf und es ist förderlich, ihnen wohlwollend Raum zu geben – selbst in den ersten Tagen und Wochen nach einem Verlust.
Beide Pole stellen laut der Trauerforschung eher kurze, intensive Perioden dar, die sich mit der Zeit mehr und mehr auf einem Gleichgewicht einpendeln – wie Wellen im Meer, die nach und nach abflachen.
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Trauerprozess: Trauer und Freude im Wechsel
Dieser Wechsel zwischen Trauer und Freude ist ein sinnvoller Mechanismus unseres Organismus, uns nicht zu überfordern. Denn Trauer ist nichts anderes als eine körperliche Stressreaktion und anhaltende Trauer wäre, wie jede andere Stressreaktion, nicht auszuhalten. Darüber hinaus erleichtern positive Gefühlsausdrücke, den Austausch mit unseren Mitmenschen aufrechtzuerhalten. Sie sind wie eine Brücke, auf der sich Trauernde und Außenstehende begegnen können. Evolutionär betrachtet spielt diese Brücke eine bedeutende Rolle: Ein Zuviel an Kummer und stiller Selbstreflexion würde unsere Zugehörigkeit zu unserer Gruppe riskieren. Und damit unser Überleben.
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Trauer und Schmerz gehen vorbei – wie alle anderen negativen Gefühle
Wie man idealerweise mit Trauer (und anderen negativen Gefühlen) umgeht, können wir hervorragend an Kindern beobachten: In der einen Minute können sie tieftraurig, zornig oder ängstlich sein und in der nächsten wieder voller Freude und Begeisterung. Warum? Weil Kinder ihre Gefühle uneingeschränkt zulassen und ausleben. So ebben sie bereits nach kurzer Zeit auf natürliche Weise ab. Wir Erwachsene hingegen vermeiden oft die Auseinandersetzung mit unerwünschten Gefühlen, bewusst oder unbewusst. Manchmal bis wir sie gar nicht mehr spüren können. Auf diese Weise wird die körperliche und seelische Verarbeitung des Gefühls allerdings nur verzögert und verlängert.
Was tun bei Trauer? Wie EFT dir helfen kann
Eine hilfreiche Methode, um negative Gefühle zuzulassen und den Trauerprozess zu unterstützen, ist EFT (Emotional Freedom Technique). Die Akupressurmethode schafft einen geschützten Rahmen, in dem du schmerzhafte Gefühle wahrnehmen und loslassen kannst. Dadurch entsteht wieder mehr Raum für positive Gefühle.
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Quellen:
- trauerforschung.de
- George A. Bonanno: “The Other Side of Sadness“
- gute-trauer.de
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